Der Burschenverien Ehrenkranz Seinerzeit

Seit 1868 exsistiert unser geliebter Traditionsverein. Generationen über Generationen brachten ihn dort hin wo wir heute stehen, aber wie war es damals und wie sind wir so weit gekommen.

Die Anfänge und Rivalität

Im Jahr 1862 gründete eine Gruppe junger Burschen aus dem Obermarkt ihren eigenen Geselligkeitsverein mit dem Namen Concordia. Die Entstehung des lindischen Burschenverein Ehrenkranz wurde möglicherweise zum Teil durch eine spaltende Auseinandersetzung der beiden Markt- und Lindenbewohner angestoßen.

Die älteren Bewohner erinnern sich an eine gewisse "Grenze", die den Ort durchzog – bildlich gesprochen die Treppe Schied und der Reitweg, die als natürliche Trennung zwischen den beiden Ortsteilen fungierten. Diese Grenze war nicht nur geographisch, sondern auch im sozialen Miteinander spürbar. Ein gewisses Maß an Neid und Missgunst war damals offenbar nicht unüblich.

Die Zeit vor dem großen Weltkrieg

In dem bei der Neugründung 1947 angelegten Vereinsbuch sind folgende Sätze zu lesen: „Auf Anordnung –(Zensur)—aus Bayreuth wurde der Verein 1939 aufgelöst. So wurde die Kasse beschlagnahmt, sämtliche Unterlagen sind verloren gegangen.“

Die folgenden Recherchen stützen sich also auf mündliche Überlieferungen und vor allem auf Aussagen von noch lebenden Mitgliedern vor dem Zweiten Weltkrieg. Um die Gründung des Vereins im Jahre 1868 ranken sich viele Legenden. So wird z. B. immer wieder gerne die Geschichte erzählt, einige Burschen hätten sich vom bereits 1862 gegründeten BV „Concordia“ abgesetzt und in der Lind´n einen Konkurrenzverein aufgemacht. Diesem Mythos schenkt die Redaktion aber nur wenig Glauben. Tatsache ist, dass zur damaligen Zeit Vereinsgründungen anscheinend eine regelrechte Modeerscheinung waren.

So wurden z. B. in den Jahren...
  • ...1862 der BV „Concordia“
  • ...1866 die Schützen
  • ...1868 die Sänger, die Freiwillige Feuerwehr und eben auch unser Burschenverein „Ehrenkranz“
  • zum ersten Mal namentlich erwähnt.

    Ob nun unser Verein aus einer Laune heraus oder aus irgendwelchen anderen Gründen entstanden ist, entzieht sich unserer Kenntnis. Der Sage nach konnten sich die Gründer nicht entscheiden, welchem bestehenden Verein sie beitreten sollen (es „gehörte“ sich nämlich damals, sich irgendeiner Gemeinschaft anzuschließen) und so gründeten sie in edler Uneigennützigkeit den Burschenverein „Ehrenkranz“ mit seinem Vereinssitz in der Lind´n, mit dem Ziel alte Tänze und Bräuche weiterzuführen und in guter Kameradschaft Burschenbälle abzuhalten.

    Über die folgenden 50 Jahre ist uns leider fast nichts bekannt, da wie bereits erwähnt alle Unterlagen in den Kriegswirren verlorengingen. Bemerkenswerterweise hat sich aber eine Anekdote bis heute erhalten:

    „Es begab sich noch vor der Jahrhundertwende, als noch keine Bahnlinie nach Weidenberg führte und die Musikanten folglich aus Bayreuth zum Burschenball laufen mussten. Ein Berschla war damals angeblich von seinem Ballmädchen sitzengelassen worden und gönnte in seinem Zorn den anderen die Freude am Tanzen nicht. So fing er die Kapelle bei der alten Rollwenzelei ab und erklärte, er habe mitzuteilen, dass der Ball leider ausfallen müsse. Als Entschädigung solle er ihnen wenigstens ein paar Liter Bier spendieren. In Weidenberg warteten die Burschen und Mädchen auf die Musik und sorgten sich schon sehr um die Durchführung des Balls. Glücklicherweise kamen zufällig drei Bettelmusikanten vorbei, die man kurzerhand verpflichtete und die dann am Ball aufspielten. Bei dem Burschen, der das Ganze angezettelt hatte, bedankte man sich mit einer gehörigen Tracht Prügel.“

    Die ersten verlässlichen Hinweise über das Vereinsleben führen uns dann bereits in die frühen zwanziger Jahre. Der Verein bestand damals aus ca. 30 Burschen, die auch alle aktiv waren.

    Stammsitz war der Gasthof „Zur Post“, den die Familie Dress bewirtschaftete. Dort trafen sich jeden Sonntag alle Mitglieder zum sogenannten Auflegen, das heißt jeder musste einen Beitrag von 50 Pfenning entrichten. Von dem Geld wurden hauptsächlich die Burschenbälle und sonstige Veranstaltungen finanziert. Gerade zur Zeit der großen Inflation ergaben sich da für den Verein ernsthafte Probleme. Man erkannte die Lage allerdings noch rechtzeitig und so wurden die Geldbeträge jeden Sonntag in der alten Kunstmühle am Schnoffnhüchala sofort in Weizen umgetauscht, der ja nicht an Wert verlor. Kurz vor dem Burschenball wurde das gesamte Getreide dann wieder verkauft und was man vorher für wenige Reichsmark bekommen hatte, wurde jetzt in Milliardenbeträgen umgesetzt, so weit war die Geldentwertung fortgeschritten.

    An Tanzveranstaltungen selbst wurden wie heute auch ein Pfingst-, ein Faschings- und ein Kirchweihball abgehalten. Etwa sechs Wochen vor dem Ball begann man zu Proben, denn es gibt ja schließlich immer Burschen, die sich mit den vielen Tanzschritten ein bisschen härter tun. Natürlich liefen die Musikstücke nicht vom Tonband, sondern man brauchte auf den Proben immer einen Musikanten. Den Berichten nach spielte dort jahrzehntelang der Baierleins Schorsch mit seiner „Zerrn“, der es, doch tatsächlich fertigbrachte mit diesem einigen Instrument alle Tänze (Polonaise, Walzer, Hopperer (Baaschlenkerer), Polka, Francaise) anzustimmen. Zwar verlor er so manches Mal einige Tasten beim Spiel, doch wurden diese rasch wieder mit „Mehlpapp“ angeklebt und die Probe konnte fortgeführt werden.

    1938: Beim „Auflegen“ in der Post

    Die alte Rivalität mit den Märktischen gab es auch schon. Damals war es noch so, dass die Zugehörigkeit zum jeweiligen Burschenverein streng nach Wohnsitz getrennt war, also wer im Obermarkt wohnte ging zu den Concorden, wer in der Lind´n wohnte eben zu den Lindischen. Desgleichen kam es aber doch ab und zu vor, dass märktische Mädchen von lindischen Burschen zum Ball gefragt wurden und umgekehrt, was natürlich nicht so einfach hingenommen werden konnte. So begab es sich oftmals, dass ein Bursche sich auf dem Nachhauseweg von seinem Ballmädchen einige „Watschn“ einhandelte oder den feuchten Pfad durch die Steinach wählen musste, um den Häschern zu entkommen. Hier anzumerken wäre noch, dass es zwar von Zeit zu Zeit solche kleineren Scharmützel gab und jeder Verein darauf achtete, nicht aufgestochen zu werden, doch lief dies alles sehr harmlos und ohne Brutalität ab, von offener Feindschaft war gar keine Rede. War dann der Ball gekommen, begab man sich am Nachmittag zu seinem Mädchen zum Kaffeetrinken. Um 15:00 Uhr war der große Einmarsch von der Pimmlerwirtschaft in den Postsaal, vorab die Musik nachfolgend die ca. 15-20 Paare. Es folgten die Pflichttänze Polonaise, Walzer und Polka. Danach begann die allgemeine Tanzveranstaltung und viele traditionsreiche Melodien wie „Die Brieh“, „Der Schuster und sei Buh“, „Die Gemütlichkeit“ und auch ein Marschwalzer trieben die Stimmung auf den Höhepunkt. Am Abend wurde dann auch zum Ehrenwalzer aufgefordert, bei dem das Ballmädchen mit dem Vater des Burschen und der Bursche mit der Ballmutter tanzte.

    Die Francaise wurde nur um Mitternacht aufgeführt. Nach der Francaise lud man seine Ballzens zu einem Sauerbraten hinunter in die Gastwirtschaft ein. Es war damals Pflicht eines jeden Burschen entweder selbst mit seinem Ballmädel zu tanzen oder einen Ersatz zu finden, wenn man jemand anderen auffordern wollte. Darauf musste auch der Vorstand achten, der gegeben falls eine Rüge erteilte. Natürlich war gerade zu dieser Zeit ein Berschlasball immer eine ganz besondere Attraktion, gab es doch an weiteren Veranstaltungen nur noch die Fußballspiele des SV Weidenberg. Der Postsaal war deshalb immer sehr gut gefüllt und der Tanz verlief bei bester Stimmung bis in die frühen Morgenstunden. Am Faschingsball erschienen die Ballpaare immer maskiert und Fastnachtsdienstags erwartete die Bevölkerung schon gespannt die Aufführung der Altweibermühle (doch hierzu mehr im Kapitel „Die Altweibermühle“). In der Nacht vor dem Pfingstball war das Birkenstecken angesagt. Wie auch in der heutigen Zeit platzierte der Ballbursche hierbei eine Birke im Zimmer des Mädchens. Diese wurde sehr ehrenvoll behandelt, stellte sie doch ein Zeichen der Verehrung, die der Bursche der Zens entgegenbrachte (manches Mal steckte da natürlich auch eine kleine Liebeserklärung dahinter) dar. Ein ähnlicher Brauch, den es allerdings nicht mehr gibt, war das Peitschen, das immer am 6. Januar (Heilige drei Könige) stattfand. Ebenfalls in der Nacht gingen die Berschla, bewaffnet mit einer selbstgebastelten Rute von Ballmädchen zu Ballmädchen und brachten dort ihre Wünsche und Verehrungen dar. Dabei streichelte man mit der Rute die Hände des Mädchens und sagte ein Sprüchlein auf:

    oder ein etwas unverschämteres:

  • „Scheena griena Schenkl,
  • bist so schee wia Engl,
  • bist so schee wie Milch und Blut,
  • wenn i dich seh, bin i dir gut.“
  • „Peitsche, Peitsche, Ofenkruck´n,
  • wenn i kumm mußt ninterruck´n!“
  • Sowohl beim Birkenstecken als auch beim Peitschen achteten die Balleltern streng darauf, dass nicht etwa ein Berschla im Schlafzimmer seines Schatzes zurückblieb und so wurde oftmals beim Hinein- und Herausgehen durchgezählt. Das bei der letzten Zens manchmal doch nur noch halb so viel waren, wie bei der ersten, lag daran, dass es doch etlichen Burschen gelang, sich mit List und Tücke ins Gemach der Geliebten zurückzuschleichen. Etwa eine Woche nach dem Peitschen trafen sich die Burschen und die Mädchen und tranken in geselliger Runde das sogenannte Peitsch Bier, das von den Ballzensen spendiert wurde. Eine Generalversammlung gab es damals noch nicht. Vorstand war normalerweise eines der ältesten Berschla, welches den Verein führte, bis es aus privaten oder beruflichen Gründen dazu nicht mehr imstande war. Beim Auflegen wurde dann eine neue Vorstandschaft bestehend aus:

  • 1. Vorstand
  • 2. Vorstand
  • und 1. Kassier gewählt.
  • Ein Maibaumaufstellen oder ein Johannisfeuer wurde vom Burschenverein „Ehrenkranz“ noch nicht abgehalten. Dafür führte man von Zeit zu Zeit in den frühen zwanziger Jahren Theaterstücke auf (z. B. „Der Goldbauer“), um die Finanzen aufzubessern. Daneben unternahm man auch Vereinsausflüge. Hierzu wurde ein Leiterwagen festlich mit Birken geschmückt (in ganz Weidenberg gab es etwa 10 Autos) und damit zog man fröhlich singend in die nähere Umgebung. Eines der schönsten und wohl auch weitesten Ziele war die Luisenburg. So ging das Vereinsleben Jahr für Jahr bis weit in die Nazizeit hinein und schon die kleinen Kinder brannten darauf einen Berschlaeinzug in den Post Saal oder die Aufführung der Altweibermühle miterleben zu dürfen. Auch wenn der Lehrer in der Schule mahnte: „Geht mir ja nicht auf den sogenannten Bürschleinsball!“, versuchte man doch immer einen Blick in den Saal zu werfen. Nach den ersten drei Tanzrunden wurde dann von der Musik ausgeklingelt und es hieß: „Kinder und Schulpflichtige haben die Veranstaltung jetzt zu verlassen“. Viele der Jüngeren dachten sich wohl: „Wartet nur, bis ich 16 Jahr alt bin, dann gehör ich auch dazu!“. Mitte der dreißiger Jahre zogen die Nazis alle Männer ab 18 Jahren zum Militär oder Vorher zum Reichsarbeitsdienst ein, was die Zahl der aktiven Burschen drastisch verringerte. Aussagen zufolge konnte der Ball aber ohne Vorschriften von Seiten der Obrigkeit, wenn auch mit weniger Paaren, weiter abgehalten werden. 1939 wurde der Verein auf höhere Anordnung hin aufgelöst. In den folgenden fünf Jahren fielen die meisten Männer im großen Kriege und nur allzu wenige kehrten aus der Gefangenschaft in die Heimat zurück.

    Die Zeit nach dem 2. Weltkrieg

    1945: Der 2. Weltkrieg war zu Ende und die deutschen Männer kehrten zurück in ihre Heimatorte. Auch von den Burschen, die vor dem Krieg dem Burschenverein „Ehrenkranz“ angehörten, kamen einige wieder nach Hause. Als man durch die Reihen blickte, waren diese stark gelichtet, viele damalige Mitglieder waren gefallen, Da auch viele jüngere Burschen Interesse an einer Neugründung eines Burschenvereins zeigten, traf man sich wieder regelmäßig und auf einer Versammlung wurde der Verein neu gegründet. Als erster Nachkriegsvorstand wurde Hans Gebhardt gewählt, der zugleich ältestes Mitglied war und bereits Bälle vor dem Krieg mitgemacht hatte. Da alle Unterlagen verloren waren, wurde zunächst wieder ein Vereinsbuch angelegt und gleichzeitig beschlossen, die alten Bräuche und Sitten – die den älteren Mitgliedern ja noch bekannt waren – wieder aufleben lassen. Auszug aus dem Vereinsbuch: „Weidenberg, den 18.Februar 1947 Vorwort Dieses Buch ist Eigentum des Vereins. Der Verein ist eine rein unpolitische Angelegenheit. Er besteht seit 1868 und dient dazu die alten Sitten und Gebräuche zu erhalten und zu fördern. Alle vom Verein durchlebten Ereignisse sollen in diesem Buch niedergeschrieben werden, um den späteren Mitgliedern immer (seit der Neugründung) in das gesellschaftliche Leben des Vereins zu geben.“ Selbstverständlich legte man großen Wert darauf, dass der Verein demokratisch aufgebaut war. Die erste Tanzveranstaltung ließ dann auch nicht lange auf sich warten. Am 04.03.1946 fand ein Eröffungstanz im Gasthof „Zur Post“ statt. Wegen der amerikanischen Besatzungsmacht musste dieser um 22:00 Uhr beendet werden. Der geplante Pfingstball musste wegen Belegung des Saals mit Kriegsflüchtlingen ausfallen. Nach einem gut gelungenem Kirmesball 1946 konnte im Jahre 1947 wieder ein Faschingsball abgehalten werden. In einer Zeit der großen Not mussten die Burschen und Ballmädchen viel improvisieren, um überhaupt einen Ball durchführen zu können. Ob nun aus alten Stoffresten Ballkleider genäht wurden oder Kriegsuniformen zu Anzügen umgestaltet wurden, jeder mühte sich am Ball entsprechend gekleidet zu sein. Obwohl auch zur Fastnacht die Sperrstunde noch Bestand hatte, beschloss man diese zu missachten und den Ball erst in den frühen Morgenstunden ausklingen zu lassen. Vom damaligen Weidenberger Bürgermeister wurde den Berschlan 100 Liter Bier versprochen, wenn der Ball erfolgreich und ohne Schwierigkeiten über die Bühne gehen würde. Pünktlich um 15:00 Uhr marschierten 20 Paare, voran die Kapelle „Wagner“ aus Nemmersdorf, vom Pimmlerhaus in den Postsaal. Der Saal war vom Anfang bis zum Ende brechend voll, gab es doch in Weidenberg für die Bevölkerung keine weitere Abwechslung. So schlecht die Zeit auch war, jedem Ballpaar gelang es, am Abend eine Verkleidung aufzutreiben. So verlief der Abend bei bester Stimmung ohne Zwischenfälle bis 03:00 Uhr morgens. Doch wer gedacht hätte, die Burschen würden sich jetzt ausruhen, der hätte sich schwer getäuscht. Aus allem verfügbaren Material hatte man in den Wochen vor Fastnacht die Altweibermühle wieder aufgebaut und zog am Faschingsdienstag von allen Weidenbergern bejubelt durch den Ort. Durch den guten Erfolg konnten auch alle Unkosten gedeckt werden und die Burschen und Ballmädchen konnten sich ihre wohlverdienten 100 Liter Starkbier schmecken lassen. Zum Pfingstball 1947 wurde erstmals nach dem Kriege die Francaise wieder aufgeführt. Hierzu wurde extra aus Wunsiedel ein Tanzlehrer engagiert, da doch vieles in Vergessenheit geraten war. Die Aufführung dieser alten Tanzweise wurde sehr bestaunt.

    Im Frühjahr 1948 fand ein Gemeinschaftstanz der Burschenvereine „Concordia“ und „Ehrenkranz“ im Gasthof Vogel statt. Es sollte gezeigt werden, dass zwischen den beiden Vereinen eine Zusammenarbeit möglich ist, keine Feindschaft herrscht, aber jeder für sich bleiben solle. Diese Gemeinschaftsveranstaltung wurde allerding dadurch getrübt, dass der BV „Ehrenkranz“ im Nachhinein nicht bereit war die Hälfte der Kosten zu tragen. Die folgenden Jahre verliefen rege und erfolgreich, auf Hans Gebhardt folgte Christian Heckel und sodann Heinrich Frank als Vorstand. Angesichts finanzieller Schwierigkeiten sah sich die Vorstandschaft gezwungen ein öffentliches Tanzvergnügen abzuhalten. Die Einnahmen sollten dazu dienen, den anstehenden Pfingstball 1949 zu ermöglichen.

    Auszug aus dem Vereinsbuch: „Der Erfolg mit einem Gewinn von 16,00 DM war kein beachtenswerter, aber der Mühe wert.“ Weniger aus Geldmangel als wegen mangelnder Teilnahme, musste dieser Pfingstball jedoch 8 Tage vor seinem Stattfinden abgesagt werden. Pfingsten 1950 wurde vom damaligen Vorstand Georg Rieß das Birkenstecken wieder eingeführt, das laut Vereinsbuch am Samstag, den 27.05. von den Burschen geschlossen und erfolgreich durchgeführt wurde. In den Jahren 1952 und 1953 zeichnete sich eine leichte finanzielle Krise des Vereins ab, da die Vereinskasse vom 1. Kassier veruntreut wurde. Ferner deutete sich ein Mitgliederrückgang an, der sich aber erst zum Ende der 50er Jahre entscheidend bemerkbar machen sollte. Zwar konnte der Verein immer noch erfolgreich Burschenbälle abhalten und versuchte durch Ausflüge und sonstige Tanzveranstaltungen Mitglieder zu gewinnen, doch bereits Pfingsten 1955 fan der Ball mit nur 6 Paaren statt. In der folgenden Zeit gab es Höhen (Kirchweihdienstag 1955, Fasching 1956) und Tiefen. Es ist jedoch nicht zu leugnen, dass das Interesse am Verein sowohl in der Öffentlichkeit als auch bei den einzelnen Mitgliedern nachgelassen hatte. Aufgrund der geburtenschwachen Jahrgänge während des Krieges, größerer Freizeitangebote und er zunehmenden Motorisierung verringerte sich die Mitgliederzahl zusehends. Es ist auch anzunehmen, dass der auf Traditionen bedachte Verein durchsteigendes Fortschrittsdenken etwas aus der Mode geraten war. Dies alles führte zur großen Krise im Verein. Am 29.12.1959 trafen sich die Mitglieder zu einer Generalversammlung. Nach Berichten des 1. Vorsitzenden Dieter Piwernetz waren die vorangegangenen Burschenbälle zwar nicht katastrophal verlaufen, aber alles andere als ermutigend. Der Verein zählte noch 15 Mitglieder, der Kassenbestand belief sich auf insgesamt 61,15 DM. Nach diesem Bericht wurde der Vorstand Entlastung erteilt und der Rücktritt zur Kenntnis genommen.

    Auszug aus dem Vereinsbuch: „In der anschließenden heftigen Debatte über das Vereinsfortbestehen wurde felgender Entschluss gefasst: Bis auf weiteres werden keine Burschenbälle abgehalten. Es soll aber versucht werden, die Mitglieder durch Zusammenkünfte an das Fortbestehen des Vereins erinnern. Der Kassastand ruht und ist als Grundstock für die spätere Abhaltung eines eventuellen Burschenballs bestimmt. Bei Auflösung des Vereins wird der Kassastand an vorstehende Mitglieder verteilt.“ Als neuer Vorstand nahm Rainer Dumbach nach langem Hin und Her die Wahl zum 1. Vorstand an. 1. Kassier wurde Dieter Piwernetz und 1. Schriftführer Wolfgang Lochmüller, die jeweiligen Ersatzleute wurden nicht gewählt, weil infolge der Stilllegung keine wesentliche Arbeit zu erwarten war.

    Ein Jahr lang Bestand der Verein nur noch auf dem Papier, doch die verbleibenden Mitglieder waren nicht untätig. Ständig bemühte man sich neue Mitglieder zu werben und den Verein nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Auch in der Öffentlichkeit war ein Umdenken erfolgt, vermisste man die Burschenbälle doch sehr. Ein Erfolg zeichnete sich im Winter 1960/61 ab, als anlässlich einer Versammlung 10 Burschen ihren Beitritt zum Verein erklärten. Gelichzeitig wurde beschlossen Fasching 1961 wieder einen Burschenball abzuhalten und am Faschingsdienstag mit einem Faschingsumzug finanzielle Erfolge und Werbung für den Verein zu erzielen. Nach Eineinhalbjähriger Pause trafen sich dann neun Paare traditionsgemäß im Gasthaus Pimmler und marschierten um 15:00 Uhr begleitet von der Kapelle „Singer“ in den Postsaal ein. Der Ball war ein großer Erfolg und endete erst früh am Morgen. Für viele blieb nur wenig Zeit zum Schlafen, da bereits um 08:00 Uhr der Faschingsumzug beginnen sollte.

    Hierzu schreibt Rainer Dumbach folgendes in das Vereinsbuch: Die vorangegangene Werbung für unseren Ferienexpress „Die schwäb`sche Eisenbahn“ war ein voller Erfolg. Die Abfahrtszeit war auf 08:00 Uhr festgelegt, Bereits 1 Stunde vorher setzte der Fahrkartenverkauf ein. „Stationsvorsteher“ Ludwig hatte alle Hände voll zu tun. Lokführer Alfred brachte die Lokomotive auf Dampf.

    1961: „Die schwäb`sche Eisenbahn“ In voller Fahrt!

    Zu dieser Stunde versammelten sich auch die ersten Neugierigen, um diese Fahrt mitzuerleben. Um 08:00 Uhr, ohne jegliche Verspätung, konnte der Stationsvorsteher von „Kilchertingen“ den Schalter schließen und das Zeichen zur Abfahrt geben. Den weiteren Fahrkartenverkauf übernahm nun Kondukteur Herrmann. Ludwig wurde Fahrdienstleiter. Das beste Geschäft hatten zu dieser Zeit die Kofferträger (sprich Dienstmänner) Michel und Günther gemacht. Für die Unterhaltung während der Fahrt sorgte unsere Hauskapelle Gerhard, Lothar und Franz als Geiger. Franz gich, bis dass der Bogen erschloff. Fahrplanmäßig erreichten wir auf unserer Fahr die Stationen „Krötenzingen“, „Kolbingen“, „Gerchingen“, und „Kretschmaringen“. Unsere Fahrgäste und das Begleitpersonal einschließlich Reiseleiter waren sehr guter Stimmung. Auch trugen die Einwohner der erreichten Stationen wesentlich dazu bei. Ab und Zu wechselte alles von den „Schienen“ auf die Straße über und tanzte. Als wir in die „Märktischen Gebiete“ kamen, wurden wir derart begeistert empfangen. Hier schlossen sich uns noch weitere Fahrgäste unserer Reisegesellschaft an. Manche kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus und taten dies durch einen offenen Mund kund. Bei Einbruch der Dunkelheit hatten wir unseren Heimatbahnhof wieder erreicht und waren beeindruckt von den „Sehenswürdigkeiten“ und „Schönheiten“ dieser Fahrt. Unsere Musikanten spielten noch zum letzten Mal „Auf der schwäb`schen Eisenbahn…“. Auch an unserem Geisbock am Ende des Weges war nicht mehr viel Lebendes.

    So gestärkt startete der Verein in erfolgreichere Jahrzehnte. Anscheinend bemühte man sich auch durch etliche Neuerungen (Maibaum aufstellen, Kerwaliedla singen) das Vereinsleben für viele interessanter zu machen. Nebenbei veranstaltete man etliche Fußballspiele, deren Erlös man zumeist einem guten Zweck zukommen ließ. Zar hatte man in den nächsten 15 Jahren die Sorge um ein Fortbestehen abgelegt, das Problem der geringen Mitgliederzahl hatte aber weiter bestand. Erst Ende der 70er Jahre wurde dies durch den Eintritt vieler junger Paare erheblich verbessert. Die Zahl der Paare an Burschenbällen stieg innerhalb kürzester Zeit von 6 auf 16 an. Diese erfreuliche Begebenheit hielt nicht an, sondern setzte sich auch unermüdlich fort und 1983 schreibt Schriftführer Norbert Fiebig ins Vereinsbuch:

    „Nebenbei:

    Unser Burschenverein erfreut sich zur Zeit einer Außerordentlichen Beliebtheit. Nicht nur, dass wir keine Nachwuchssorgen haben und zum Ball mit mindestens 16 Paaren einlaufen, auch die Ballproben werden gern besucht: zur Ballprobe am 23.01. zählten wir 45 Mann.“

    Damals zählte unser Verein ca. 50 aktive Mitglieder und die Beteiligung an den Bällen hat sich auf gute 20 Paare eingependelt.

    Der Verein im Jahreslauf

    Auch heute veranstaltet der Verein noch viele gemeinnützige Aktionen in Weidenberg, die wir nun vorstellen möchten.

    Der Faschingsball

    Nach den Heiligen drei Königen beginnt auch in Weidenberg die „närrische Zeit“. Es finden Fastnachtstänze, wie der Männerball, der FGV- und er Sängerfasching statt. Den Höhepunkt bilden die Rosenmontagsbälle der beiden Burschenvereine „Concordia“ und „Ehrenkranz“. Am Ball selbst findet man neben den traditionellen Tänzen eine Faschingseinlage (als Beispiel möchten wir den schon legendären Schwengeltanz anführen.) immer regen Anklang. Außerdem werden die ersten Exemplare der jährlichen Faschingszeitung schon mit Spannung erwartet. Meist schließt sich direkt an den Ausklang des Balls schon der Faschingsumzug an. Schon vier bis sechs Wochen vor dem Faschingsdienstag wird mit dem Bau des Faschingswagens begonnen. Als Motiv wird jedes Jahr ein neues gewählt, nur die Altweibermühle wiederholt sich in bestimmten Abständen immer wieder. Auch mit dem Schreiben der Faschingszeitung, die beim Umzug verkauft wird, ist man schon Wochen vorher beschäftigt, um all die lustigen Ereignisse des vergangenen Jahres in ironischer Weise niederzuschreiben. Die bei dem Umzug gesammelten Naturalien und Getränke werden am darauffolgenden Wochenende beim Nachfaschingsessen (NFE) verzehrt. Dies ist auch der Termin für die meisten jungen Berschla, ihre Krüge, die sie von den Zensen zum ersten Ball bekamen, einzuweihen.

    Das Maibaumaufstellen

    Dieser noch recht junge Brauch lässt sich bis in die Mitte der 60er Jahre zurückverfolgen und dient hauptsächlich der Ortsverschönerung. Allerdings ist diese Aktion gerade dazu prädestiniert einem Konkurrenzverein eins auszuwischen. Davon wurde vor allem in den letzten 10 Jahren von unserer Seide und auch von den „Concorden“ recht oft Gebrauch gemacht. Ob nun mehrfach Bäume gestohlen oder zersägt wurden, Maibaumlöcher mit Kuhmist, Beton oder Holzpflöcken gefüllt waren, Kränze heruntergeschnitten wurden oder an der Spitze des Baumes in edlem uneigennutz eine verdreckte lange Unterhose befestigt wurde, es steht uns als Chronisten nicht zu, über Sinn und Zweck, Für und Wider oder gar Niveau solcher Aktionen zu urteilen. In jedem Fall sind das Aufstellen und das nachfolgende gemütliche Zusammensein eine große Freude für Jung und Alt.

    Der Pfingstball

    Die Hauptattraktion an diesem Berschlaball ist für die Paare natürlich das Birkenstecken. Die Ursprünge dieser alten Sitte gehen sogar bis weit vor die Zeit der uns möglichen Recherchen zurück, denn schon vor den 20er Jahre war dieser Brauch sehr beliebt. In der heutigen Zeit versammeln sich die Burschen nach der Generalprobe um Mitternacht mit ihren Birken auf der Kreuzung, singen die Vereinshymne und ziehen dann in Gruppen zu den verschiedenen Ballzensen, welche bereits Schnaps und Essen für die nächtlichen Wanderer bereithalten. Wenn dann schon mehrere Birken gesteckt sind, ist man eben nicht mehr so fit wie am Anfang und so kam es in der Vereinsgeschichte schon des Öfteren vor, dass man beim Verlassen des Ballmädlichen Schlafgemachs (es ist nämlich Sitte, durchs Fenster ein- und auszusteigen) in Misthaufen landete oder in Rosenbeete stürzte. Äußerlich zwar etwas müde wirkend, doch innerlich voll versteckter Energie strotzend, absolvieren die Burschen und Ballmädchen den Nachmittag und Abend am Ball dann in gewohnter Manier.

    Das Johannesfeuer

    Genau am Tag der Sommersonnenwende wird am Kreuzstein ein großes Feuer entfacht, das die Burschen schon Wochen vorher fachgerecht vorbereitet haben. Bei Bratwürsten, Steak und Bier wartet man, bis der Haufen etwas heruntergebrannt ist und das vielgeliebte Schwärzen beginnen kann. Dieser alte Brauch, der früher von anderen Gemeinschaften abgehalten wurde, ging 1966 auf den Burschenverein über.

    Der Kirchweihball

    Einer der beliebtesten Bälle im Jahr ist der zur Kirchweih, gilt es doch ein Jeden, sich passende Schnaderhüpferl (Kerwalieder) einfallen zu lassen, die am Abend als Höhepunkt der Veranstaltung vorgetragen werden. Bereits einige Tage vorher nähen die Ballmädchen ihren Burschen Kerwaschürzen für den großen Auftritt. Zwischen 22:00 und 23:00 Uhr erfolgt dann am Ball der Einmarsch der Kerwaburschen, voran der 1. Vorstand bewaffnet mit einem geschmückten und mit Bier gefülltem Sprenger. Nach dem Motto: „Wer will noch mal, wer hat noch nicht“ darf jeder ein- oder mehrmals die Leiter besteigen und die von ihm erdachten Reime zum Besten geben. Natürlich macht so ein Kerwaliedlaaufspielen recht durstig, aber der schöne Sprenger ist ja nicht nur zur Zierde da und so wird vom Vorstand den Leidenden das ersehnte Labsal (etwas, was jemanden erfrischt) verabreicht. Leider beteiligen sich in den letzten Jahren immer weniger Ehemalige am Singen.

    Neben diesen allgemeinen Veranstaltungen treffen sich die Burschen und Zensen noch jedes Jahr zu einer Weihnachtsfeier, halten einen Vereinsausflug ab und treffen sich auch sonst zu Wanderungen und zu gemeinsamen Unternehmungen.

    Die Altweibermühle

    Eines der besonderen oder besser gesagt „das“ Wahrzeichen des Vereins ist sicherlich die Altweibermühle und verdient schon wegen seiner langen Tradition ein besonderes Kapitel. Woher der Einfall kam, ist uns leider nicht bekannt, auch der einzige noch lebende Erbauer der ersten Mühle (Clemens Hauser) konnte hierzu keine genaueren Angaben mehr machen. Vom Aussehen her hat sich unser Wahrzeichen im Lauf der Jahre nur wenig verändert.

    1960er: Altweibermühle

    Früh am Morgen nach dem Ball holte man die Altweibermühle aus der Werkstatt und spannte die Zugmaschine (früher natürlich Pferde) an. Sodann begann der Umzug durch Weidenberg. Die anstrengendste Arbeit hatten wahrscheinlich die „Zuträger“, die auf Schubkarren die „Opfer“ herankarrten. Diese wurden dann über die Leiter nach oben Richtung Trichter transportiert, wo sie mehrere grobschlächtige Müllerburschen in Empfang nahmen und sie kopfüber in den überdimensionalen Trichter steckten. Unter viel Geratter und dem Herausfliegen von Sägespänen zog man das „alte Weib“ dann an den Beinen herauf und wieder herunter. Bei der ersten Aufführung waren einige der Burschen als junge Mädel und andere als alte Weiber verkleidet. Ließen die Müllerburschen das gemahlene Weib in den Bauch der Mühle gleiten, sprang sogleich eine „hübsche Jungfrau“ unten aus dem Wagen heraus, die Rooß0kur war erfolgreich! Natürlich versuchte man auch richtige Frauen und vor allem Zensen zu erwischen, die aber meist schnell das Weite suchten, sobald die Zuträger ankamen. Während der ganzen Fahrt war der Wagen von einer stauenden Menge umgeben und vom Dach der Mühle plärrte der Müllermeister die nun schon berühmten Worte in sein riesiges Sprachrohr:

  • „Alte Weiber jung zu mahlen,
  • muss man 100 Taler zahlen,
  • 1000 Taler sind kein Geld,
  • wenn man ein junges Weib erhält!“
  • Zwar änderte sich mit den Jahren die Aufführungsweise ein wenig, doch ist die Altweibermühle auch in heutiger Zeit noch eine ganz besondere Attraktion. Wir dürfen nun im Besitz der Altweibermühle sein, denn die erste war Ende der zwanziger Jahre mitsamt der Werkstatt nach einem Blitzschlag abgebrannt und die zweite im Krieg zerstört worden. Von 1947 bis 1954 trat die dritte Mühle ihren Dienst an. 1963 entstand dann die heutige Altweibermühle, die auch zum 125jährigen Jubiläum wieder eingesetzt wurde, um das Durchschnittsalter der weiblichen Bevölkerung herabzusetzen.

    Bei unseren Interviews gaben alle Befragten einige Anekdoten aus ihrer Berschlazeit zum Besten. Folgende Geschichte spielte sich noch vor dem Krieg ab, wir schalten uns direkt in die Erzählung ein: „Noja, also des wor assu gwesn, mir worn do halt im Wertshaus ghuckt! Za vert wor ma gwesn und mwia ma nocha ham geh wollten, hot da Georg gsocht, der in da oltn Bareither Dass dient hot: „Ich trau mi net allans laafn, die Märktischen woll mi knalln, walli doch vo drum a Madla gfrogt hob.“ No hob ich gsogt: „Und die Schlong die net! Do song ma scho dafir!“. Also hammnan hambegleitet. Und drum am Phaushüchala hamm se uns dann halt gstellt. Za vert wor ma gwesn und die annan worn zwansich: Zu diesem Zeitpunkt schaltete sich die Frau des Erzählers ein: „Oh Kunz! As lezta moll wonrs nuch fuchzehn!” Worauf der Erzähler erwiderte: “Bist etzat amoll ruich Luis, Wenni scho su schee dazell! So, also, zwanzich worn se gwesn und da Michl hot an besondern Brass ghabt. „Daalahahn“ hotta gschriea (Anmerkung der Red.: Ein Schimpfname für den Georg), no hob ich zam Gerch gmahnt, „Ballong mußt schreia“ walla doch su fett wor: „Ballong“ hotta nocha a gabläkt und da Michl is gleich ogwalzt kumma, ganz rut im Gsicht. Noja, do hobbi mi halt in Weg neigstellt, gepckt hobbi nan und rechts aufn Misthaufn naufgschmissn. Su senn sa nocheinder Kumma und alle aufn Misthaufn glandet. Jaja, damols worri halt nuch stork und hob halt a vor nix Angst ghabt, acvh ich glaab, ich schnupfat eich heit nuch. Auf jedn Foll Spier ich pletzlich, wie mich aana von hintn am Krong pacvkt. No hobbi da ausghult und dem a drumm Watschn neighaut, obba fu Amol, wie i mich gor rumdreht ghabt hob, worn alla annern fort und an Schandarm sei Mitzla is do beim Eschboch um die Kurn grollert. Noja, bevor da Gendarm widda huchkumma is, binni natirlich a schnell hamgrennt. Am nächstn Toch hamma dann alla Berufsschul ghabt und in da letztn Stund is da Lehra reikumma mit huchrutn Kupf, hott die Noma vo alle Beteiligten, die da Gendarm vor maina Watschn nuch dakannt hot vorglesn und a grußa Standpaukn ghaltn. Drei Mark und Sechzich Pfennig hot dann a jeda zohln missn, wos fei domols an Haufn Geld wor und vo meim Vatta hobi ma a noch aane eigfangt!!! Obba wenni etzt su zarickdenk reiht mich das ganze net amoll, wall der Gendarm a a bleeda Kerl wor!“

    Vorstände vor dem Krieg

    Hans Hagen Unbekannt
    Fritz Schiller Unbekannt
    Konrad Öchsler Unbekannt
    Karl Rieß Unbekannt
    Karl Röthel Unbekannt
    Clemens Hauser Unbekannt
    Emil Schwenk Unbekannt

    Nähere Jahreszahlen, konnten leider nicht ausfindig gemacht werden

    Hans Gebhardt 1947 – 1948
    Christian Heckel 1948
    Heinrich Frank 1949
    Georg Rieß 1950 – 1951
    Alwin Vogel 1952
    Günther Röthel 1953 – 1955
    Hans Bräunling 1956
    Dieter Piwernetz 1957 – 1958
    Rainer Dumbach 1959 – 1963
    Ludwig Hübner 1964 – 1968
    Hans-Günther Dumbach 1969
    Heinrich Hübner 1970 – 1974
    Bernd Große 1975
    Helmut Bernt 1976
    Herrmann Rüger 1977 – 1978
    Reinhard Trepl 1979
    Ludwig Schmidt 1980 – 1981
    Horst Pöhlmann 1982 – 1985
    Heinz Pöhlmann 1986 – 1987
    Wolfgang Mehl 1988 – 1989
    Bernd Weiss 1990
    Markus Springer 1991
    Benjamin Eismann 1992
    Frank Hautsch seit März 1993

    Es spricht für die jungen Burschen, dass sie die Tradition pflegen, die sie von ihren Vätern und Großvätern übernommen haben und die unbeeinflusst von den vielfältigen äußeren Erscheinungen unserer modernen Zeit dennoch erhalten bleibt.

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